ausgetrocknete Landschaft

Wenn alle nur noch über KI und Wärmepumpen sprechen, sitzen wir bald auf dem Trockenen! Gewässerschutz: Wasser, die vergessene Priorität in einer technologiegetriebenen Welt

In einer Ära, in der der technologische Fortschritt Flugtaxis und Hyperloops in greifbare Nähe rückt, besteht die Gefahr, dass wir die fundamentale Lebensgrundlage vergessen, die das Überleben unseres Planeten sicherstellt: Wasser. Trotz der beeindruckenden Fortschritte in der Technologie ist Wasser das zentrale Element, das das Leben auf der Erde ermöglicht und dessen Bedeutung inmitten von Debatten über Klimawandel und Nachhaltigkeit oft übersehen wird.

Die Klimakrise, die unsere Welt im Griff hat, wird zweifellos erhebliche Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben, die weit über das hinausgehen, was die Covid-19-Pandemie verursacht hat. Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle: Es beeinflusst das Klima und wird gleichzeitig von ihm beeinflusst. Ein alarmierender Kreislauf, den wir brechen müssen, bevor es zu spät ist.

Wasser ist der Rohstoff, der unsere Zukunft bestimmt. Zwar bedecken Ozeane mehr als zwei Drittel unseres Planeten, doch nur 0,3% des Wassers auf der Erde sind als Trinkwasser zugänglich. Bedenklicherweise haben bereits heute rund 4 Milliarden Menschen mindestens einen Monat im Jahr nicht genügend Wasser, bis zu 3 Milliarden Menschen sogar 4-6 Monate im Jahr. Wenn wir die aktuellen Trends fortsetzen, könnten sich diese Zahlen bis 2050 um mehr als 50% erhöhen.

Die Ursachen für diese Wasserkrise sind vielfältig. Eine beunruhigende Tatsache ist, dass 80 Prozent der Abwässer weltweit unbehandelt bleiben und wertvolle Grundwasserreserven, Gewässer und Böden verunreinigen, während sie extrem klimaschädliche Treibhausgase freisetzen. Darüber hinaus werden 92% des Trinkwassers für die Landwirtschaft verwendet, wobei Düngemittel das Grundwasser belasten. Nicht zu vergessen, dass 75 Prozent des Abfalls, der in die Meere gelangt, aus Plastik besteht, das Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende braucht, um abgebaut zu werden.

Die Auswirkungen dieser Wasserkrise sind bereits heute spürbar und werden in Zukunft nur noch gravierender. Jedes vierte Krankenhaus weltweit hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Über zwei Milliarden Menschen haben keine Grundversorgung mit Trinkwasser. Die Hitzewellen der letzten Sommer haben all diese Probleme nur noch verschärft. Und auch in Europa, einem Kontinent, der im Vergleich zu anderen als wasserreich gilt, wird sauberes Wasser immer knapper.

Obwohl wir bei Wassermangel eher an Afrika denken, ist auch Europa von dieser Krise betroffen. Europäische Großstädte haben bereits Alarm wegen Wassermangel geschlagen. Hinzu kommen längere und intensivere Hitzewellen, die Ernten vertrocknen lassen und durch Starkregenereignisse verursachte Überschwemmungen, die erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Diese klimabedingten Extremwetterlagen beeinflussen nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch andere Wirtschaftszweige, die unter diesen Bedingungen erheblich leiden und zeitweise zum Stillstand kommen können. Die Wasserknappheit und die damit einhergehenden Probleme sind ein ernsthaftes Risiko für die wirtschaftliche Stabilität in Europa und weltweit.

Es ist klar, dass Wasser ein unverzichtbarer Teil der Lösung für die Klimakrise ist. Ohne sauberes Wasser können wir keine nachhaltige Zukunft gestalten. Es ist an der Zeit, dass wir den Fokus auf den Schutz unserer Wasservorräte lenken und sie als das sehen, was sie sind: die lebenswichtige Ressource, die sie sind, und nicht nur eine selbstverständliche Gegebenheit.

Wir müssen den Übergang zu sauberer und nachhaltiger Energie fördern, die Abwasseraufbereitung verbessern, effizientere Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft einführen und den Einsatz von Einwegplastik reduzieren, um die Verschmutzung unserer Ozeane zu verringern.

Die Technologie kann uns bei all diesen Aufgaben unterstützen. Aber es wird auch politischen Willen, Investitionen und Bildung erfordern, um sicherzustellen, dass wir unsere Wasserressourcen für kommende Generationen schützen.

Wir dürfen nicht zulassen, dass die glitzernde Faszination der technologischen Fortschritte uns davon ablenkt, die grundlegenden Bedürfnisse unseres Planeten zu erfüllen. Schließlich nützt uns die modernste Technologie nichts, wenn wir keinen Planeten haben, auf dem wir sie nutzen können.

Der Schutz unserer Wasserressourcen ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Es ist an der Zeit, dass wir diese Priorität in den Vordergrund unserer Bemühungen stellen. Denn wenn wir alle nur noch von Elektroautos und Flugtaxis reden, sitzen wir bald auf dem Trockenen.

Zurück zur Blogübersicht